Travel Diary Cambodia part 0 (April to May 2004) <<back
04.05.2004 04:36:25 PM - nicole
AND NOW CAMBODIA!

By boat we went from Chau Doc, the border town in Vietnam, all the way on the Mekong to Phnom Penh. After exactly one month in Vietnam it was time to leave. It was an interesting and sometimes emotional trip through this country. I will remember the people as generally friendly and interested but also tricky, sometimes aggressive and hectic people, all in all very energetic.

From the moment we stepped on Cambodian ground we noticed that the people here are much poorer. The roads are bumpier, the houses in the villages we passed through were again these wooden huts sometimes on stilts with straw roofs, as we saw in Laos. The people have very dark skin, reminding me of the Burmese a bit, I also saw some men wearing sarongs (a kind of skirt), the kids with huge dark eyes, so sweet and innocent. On the streets it's much quiter, not the honking all the time. Though the country seems poorer, there are far more cars on the street than in Vietnam. Maybe it's the closeness to Thailand.

We've been in Phnom Penh for a few days now. There hasn't been a meal that we weren't asked for money. We've already seen so many crippled people, all begging. Once again we're in a wounded country, wounded by it's own people. What a sad story. It makes me sad and feel guilty when so many people ask me for money, especially while eating. I'm stuffing this delicious food in my mouth and won't even give a dime. But if I'd give every time, I would soon not have the money to go back home. I don't like giving money anyway, but the boy I offered my leftover food just shook his head and made the sign for money. That makes me thoughtful and confused. But probably his parents sent him and wouldn't be satisfied with a bit of spinach and noodles. Ok, at least he can't have been that starving, otherwise he would never have refused the food...

Despite all of this, so far I like Phnom Penh. The big, french-colonial styled architechture I can't get enough of. The streets are so much calmer than in Vietnam, real peaceful compared. The people relaxed and friendly, not as interested in us Westerners as we experienced in Saigon. They seem to be more reluctant towards us.

It's great, exciting coming into a new country, everything is unknown, having to be explored, finding out how this and that works... It's a whole new story!
09.06.2004 09:20:57 AM - nic
Cambodia-Dscf0985.jpg   welcome to cambodia
09.06.2004 09:29:54 AM - nic
Cambodia-Dscf08241.jpg   Cambodia-Dscf0882.jpg
09.06.2004 09:31:16 AM - nic
Cambodia-Dscf1057.jpg   Cambodia-Dscf1227.jpg
09.06.2004 09:32:11 AM - nic
Hier gibts alles zum Esssen: Zum Beispiel Fried Spiders!   Cambodia-Dscf11441.jpg
09.06.2004 09:33:43 AM - nic
Cambodia-Dscf1322.jpg   ...oder auch Fried Chickenlegs
09.06.2004 09:34:41 AM - nic
Cambodia-Ratanakiri-Dscf1285.jpg   Cambodia-Ratanakiri-Dscf1372.jpg
09.06.2004 09:35:42 AM - nic
Cambodia-Ratanakiri-Dscf14901.jpg   Cambodia-Ratanakiri-Dscf1503.jpg
09.06.2004 09:43:51 AM - nic
Cambodia-Ratanakiri-Dscf15101.jpg   Die letzten Bilder sind alle aus dem Osten von Kambotscha, aus den Regionen Ratanakiri und Mondulkiri (Siehe Text von Nicole).
09.06.2004 09:47:01 AM - nic
Hier die Faehre, die uns und unsere mutigen Motorradfahrer den Weg von Ban Lung nach Koh Net ermoeglicht hat (definitiv nicht fuer Automobile geeignet).   Cambodia-Ratanakiri-Dscf1537.jpg
09.06.2004 09:48:51 AM - nic
Cambodia-Ratanakiri-Dscf1547.jpg   Sehr staubig und ultra verschwitzt auf dem Weg nach Koh Net. Diese Frisur ist also nur durch den Wind entstanden, keine Absicht...
09.06.2004 09:50:26 AM - nic
Immer wieder grosse Hindernisse, hier wurde uns mal gezeigt, was man mit Scootern tatsaechlich alles machen kann!   Cambodia-Ratanakiri-Dscf1559.jpg
09.06.2004 09:53:09 AM - nic
Cambodia-Ratanakiri-Dscf1569.jpg   Angekommen in Koh Net. Der Brunnen, das Badezimmer des Dorfes.
09.06.2004 09:54:43 AM - nic
Hier ist die Welt noch in Ordnung...   Cambodia-Ratanakiri-Dscf1609.jpg
09.06.2004 09:55:46 AM - nic
Unser Schlafplatz:   Cambodia-Ratanakiri-Dscf16151.jpg
09.06.2004 09:57:33 AM - nic
Cambodia-Mondulkiri-Dscf1648.jpg   Ein dreiachsiger, russischer Militaerjeep mit Seilwinde ermoeglichte uns anschliessend das Weiterkommen nach Sen Monoron. Rund 10 Stunden mit ca. 10 Km/h...
09.06.2004 09:59:00 AM - nic
Cambodia-Mondulkiri-Dscf1704.jpg   Cambodia-Mondulkiri-Dscf1753.jpg
09.06.2004 10:00:17 AM - nic
Schlitteln in Sen Monoron, man braucht dazu nicht unbedingt Schnee   Cambodia-Mondulkiri-Dscf1793.jpg
09.06.2004 10:02:23 AM - nic
Cambodia-Mondulkiri-Dscf1813.jpg   Unsere Weitereise zurueck in die Zivilisation auf der Ladeflaeche eines Pick Ups. Extrem staubig... ...und extrem heiss! Ein Motorrad hat dafuer gesorgt, dass sicher kein Funken Komfort mitreist.
09.06.2004 10:03:53 AM - nic
Ich denke wir waren noch nie so dreckig in meinem Leben. Noch beim dritten Mal Duschen, kam bei mir Dreck von den Haaren raus...   Cambodia-Mondulkiri-Dscf1815.jpg
09.06.2004 10:05:25 AM - nic
Nach diesem Trip hatten wir etwas Erholung noetig. Dazu eignet sich die Suedkueste in Kambotscha perfekt: Sihanouk Ville.   Cambodia-Dscf1849.jpg
09.06.2004 10:07:36 AM - nic
Cambodia-Dscf1837.jpg   Leere, weisse Straende so weit das Auge reicht.
09.06.2004 10:08:21 AM - nic
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09.06.2004 10:09:40 AM - nic
Cambodia-Dscf1933.jpg   In Kampot ist die Architektur der franzoesischen Kolonialzeit immer noch ueberall zu entdecken.
09.06.2004 10:11:16 AM - nic
Bokor, in einem Nationalpark eingebettet, ist eine verlassene Hillstation aus der Kolonialzeit.   Cambodia-Dscf1971.jpg
09.06.2004 10:12:18 AM - nic
Cambodia-Dscf1981.jpg   Cambodia-Dscf2022.jpg
09.06.2004 10:13:51 AM - nic
Cambodia-Dscf2098.jpg   Cambodia-Dscf2102.jpg
09.06.2004 10:15:46 AM - nic
Auf dem Weg von Battambang nach Siem Riep: eine der schoensten Bootstrips in Kambotscha   Cambodia-Dscf2188.jpg
09.06.2004 10:16:39 AM - nic
Und nun noch ein kurzes Angkor Wat Special:
09.06.2004 10:18:29 AM - nic
Angkor Wat, das Wahrzeichen Kambotschas (auch auf der Flagge zu sehen).   Cambodia-Angkor Wat-Dscf2334.jpg
09.06.2004 10:19:46 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2401.jpg   Zum Teil seeeehr steil und wirklich eine Herausforderung gewisse dieser Tempel zu besteigen, die von rund 800-1400 gebaut wurden.
09.06.2004 10:21:36 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2422.jpg   Cambodia-Angkor Wat-Dscf2547.jpg
09.06.2004 10:22:37 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2488.jpg   Cambodia-Angkor Wat-Dscf2591.jpg
09.06.2004 10:23:44 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2621.jpg   Cambodia-Angkor Wat-Dscf26431.jpg
09.06.2004 10:26:18 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2684.jpg   Cambodia-Angkor Wat-Dscf2720.jpg
09.06.2004 10:27:07 AM - nic
Cambodia-Angkor Wat-Dscf2752.jpg   Cambodia-Angkor Wat-Dscf2789.jpg
09.06.2004 10:30:24 AM - nic
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09.06.2004 10:32:23 AM - nic
Ein Affe und ein Hund, das komische hier ist: Der Affe ist das Haustier... wir konnten ihn auch streicheln und mit ihm spielen. Sonst sollte man den hier ueberall immer wieder frei rumstreichenden Affen nie zu nahe kommen, sind nicht so friedliche Biester!   Cambodia-Dscf29031.jpg
09.06.2004 10:51:55 AM - nicole
UNSER TRIP IN DEN NORDWESTEN VON KAMBODSCHA

Nachdem wir einige Tage Phnom Penh erkundet hatten, machten wir uns auf den Weg in den Nordosten des Landes, wo wir die wenig besuchten Provinzen Ratanakiri und Mondulkiri besuchen wollten. Erster Stop war Kampong Cham, ein ruhiges kleines Staedchen am Mekong River. Unser Plan war, von dortaus das Boot nach Stung Treng zu nehmen, ganz im Norden von Cambodia. Wir machten uns gleich auf den Weg zur Bootsstation, um Tickets fuer den naechsten Tag zu kaufen. Die Bootsstation mit einem Ticketschalter suchten wir vergebens. Man deutete auf ein am Ufer angelegtes Boot. So kletterten wir die schmale, steile Rampe auf das Boot hinauf und sahen dort drei aeltere Herren gemuetlich beisammen sitzen und Tee trinken. Der eine stellte uns eine Fahrkarte aus und nannte die Abfahrtszeit - 7.30 am, die Fahrt wuerde 6 Stunden dauern. Den Rest des Tages erkundeten wir die Ortschaft. Es war aber so mega heiss, wir fluechteten dann doch schnell in unser Hotelzimmer, wo es zwar nicht weniger heiss war, aber ein Fan an der Decke immerhin noch etwas (heisse) Luft umherwirbelte.

Fruehmorgens am naechsten Tag kauften wir etwas Proviant ein und kletterten ein zweites mal die schmale steile Rampe hoch und nahmen im klimatisierten (!) Boot platz. Innerlich glich das Boot einem Flugzeug, auf der einen Seite 2 Plaetze nebeneinander, auf der anderen ein 3er Sitz. Das Gepaeck wurde, wie immer in diesen Laendern, auf's Dach geschnallt. Das Boot fuellte sich nach und nach mit aufgestellt plappernden Passagieren, wie immer mit unendlich viel Schachteln und Saecken und Koerben bewaffnet. Was die auch immer zu transportieren haben?? Die Fahrt ging los und wie immer - sit back, relax and enjoy the view. Um Mittagszeit mussten wir dann noch Boot wechseln, was etwas hektisch ausfiel, da gleichzeitig Leute ein- und aussteigen wollten, und das gleich bei 2 Schiffen. Naja, wir machten es wie immer: Nico kuemmert sich um's Gepaeck und ich schnappe mir zwei Sitze. Der 2. Teil der Fahrt war wunderschoen von der Landschaft her. Immer mehr glich es dem was wir in Laos bei den 4000 Islands gesehen hatten, welche von Stung Treng nur noch ca. 50 Km entfernt sind. Nach 9 Stunden dann erreichten wir endlich unser Ziel. Stung Treng ist ein wirklich sehr kleiner Ort, ein unordentlicher Markt in der Mitte, oben und unten davon verlaeuft eine Strasse, laeuft man 500 m ist man schon wieder aus dem Ort. Da ist Vogelsang ja riesig dagegen! Seit der halb-offiziellen Oeffnung des Grenzueberganges zwischen Laos und Cambodia vor ca. 2 Jahren 50 Km noerdlich, verirrt sich doch der eine oder andere Tourist dorthin. Halb-offiziell heisst, dass es nicht 100 % offiziell ist, aber gegen einige Dollars lassen sie einen ueber die Grenze. Unser Ziel ist aber nicht Laos sondern Bang Lung, was in der Provinz Ratanakiri liegt. Die Pick-ups dorthin fahren aber nur morgens, also verbrachten wir eine Nacht in Stung Treng und wurden mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang belohnt. Wieder frueh aufstehen und waehrend des Fruehstuecks erfuhren wir, dass der Pick-up heute nicht faehrt, da aus der Familie des Fahrers jemand jemand gestorben sei. So fuhren wir fuer 1 USD Aufpreis mit einem sogenannten Shared-Taxi. Die meisten Leute in Cambodia, die ein Auto besitzen (zu 99 %) ein Toyota Camry), sind Taxifahrer: Fahren meistens in eine Richtung und wieder zurueck und fuellen das Auto bis zum geht-nicht-mehr, was soviel heisst wie vorne 2 - 3 Leute (ohne Fahrer natuerlich) und hinten nochmals 4, Kinder sind da noch nicht miteingerechnet. Wir hatten aber Glueck, zu uns gesellte sich nur noch ein Moench auf die Rueckbank, und auf dem Vordersitz 2 junge Frauen, eine hatte noch ihr Kind dabei. Nun lernten wir auch die schlechten Strassen Kambodschas kennen, Schlagloch um Schlagloch. Die Landschaft war herrlich, dunkelgruener Wald und schoen im Kontrast die Strasse mit dem rot-braunem Sand. Diesmal stimmte die Zeitangabe und 3 Stunden spaeter tauchte mitten im Nichts das staubige Staedchen Ban Lung auf. Der Fahrer setzte uns bei einem Guest House ab und da wurden wir auch schon froehlich begruesst. Wie ueblich verhandelten wir hart ueber den Preis des Zimmers und bekamen auch was wir wollten. Wir mieteten zwei klapprige Fahrraeder und machten uns auf den Weg zu einem Wasserfall, wie immer in der groessten Hitze. Wir hatten sehr kleine (Kinder-) Velos und ich musste aufpassen, dass ich nicht waehrend dem Trampen die Knie an meinen Kiefer schlug (bitte bildlich vorstellen...). Die Fahrt ging an mehreren kleinen Doerfern vorbei, mehrere Holz- und Bambushuetten, manche davon auf hohen Stelzen, mit Strohdaechern alles von Wald umgeben, so schoen. Schade kann man in diesen Waeldern nicht einfach drauflosspatzieren. In Kambodscha allgemein sollte man niemals die gepfadeten Wege verlassen, der groesste Teil des Landes ist noch immer von Minen uebersaeht, ein echtes Problem. Man weiss nie und man sollte es echt nicht riskieren...
Von weitem schon kamen die Kinder angerannt, winkend und Hello rufend, manchmal auch Bye bye. Lachend posierten sie fuer Fotos, rissen Posen und draengten sich nach vorne, um ja auch auf dem Bild zu sein. Kambodscha hat die suessesten und huebschesten Kinder, die ich bis jetzt gesehen habe!

Als naechsten Schritt wollten wir nach Sen Monoron, Provinz Mondulkiri, was suedlich von Ban Lung liegt. Alle schuettelten den Kopf als wir nach einer direkten Verbindung fragten und meinten, wir muessten den Weg zurueck bis nach Kratie (wo wir damals mit dem Boot umgestiegen sind) und von dort aus nach Sen Monoron. Der direkte Weg sei zu schlecht, niemand mache das so. Moeglich sei es sowieso nur mit dem Mofa, was USD 25.- bis in die Mitte und dann nochmals USD 25.- pro Person kosten wuerde. Autos kaemen da nicht durch. Da wir mit den Fragen nicht lockerliessen, telefonierte der Typ unseres Hotels noch ein wenig herum und fand heraus, dass von Kohnet (Dorf in der Mitte des ganzen Weges) ein Jeep nach Sen Monoron fahren wuerde. Die Angaben waren nur sehr vage, er wusste nicht wie regelmaessig der fahren wuerde und so. Die erste Haelfte des Weges muessten wir aber definitiv mit dem Mofa zuruecklegen. Wir entschieden uns, das Risiko einzugehen, irgendwie wuerden wir schon weiterkommen, im schlimmsten Falle kaeme es uns einfach sehr teuer, wenn wir diesen Jeep alleine mieten muessten. Das Hotel arrangierte fuer uns zwei Mofafahrer fuer den naechsten Tag, die den Weg kannten. Puenktlich um 9 Uhr ging es los, alle wuenschten uns noch "Good Luck". Zuerst fuhren wir wieder auf diesen rot-braunen sandigen Strassen, durch Doerfchen, dann gab es immer weniger Anzeichen von Zivilisation - aber die Strasse war noch nicht so brutal wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann ging es mal steil den Hang hinunter und unser Weg endete in einem Fluss. Auf das Hupen der Toefflis kamen einige Kinder angerannt. Am Ufer waren 2 Holzboetchen, die durch ein grosses Brett miteinander verbunden waren - unsere Faehre! Die Kinder, alle zwischen 3 und 12 Jahren, betaetigten die Faehre alleine und brachten uns langsam paddelnd auf die andere Seite des Flusses. Ab dort konnte man dann wirklich nicht mehr von einer Strasse sprechen, mehr ein Ochsenkarrenweg, der durch den Regen am vergangenen Tag an gewissen Stellen schlammig und rutschig war. Ja ok - vielleicht hatten die Leute wirklich nicht uebertrieben mit dem schlechten Zustand der Strasse. Doch unsere Toefflifahrer entwickelten sich als die wahren Helden. In beachtlichem Tempo ging es stets weiter, auch wenn es mal eine Wegvergabelung gab (wir waren jetzt mitten im Wald), fuhren sie ohne zu zoegern den richtigen Weg, hofften wir auf jedenfall... Manchmal haute es uns fast um oder es stellte das Mofa quer, doch sie konnten es jedesmal im letzten Moment verhindern. Dies waren echte Schreckmomente, ich sah mich jedesmal im Schlamm liegend, meinen Schenkel am heissen Auspuff verbrennend.
Manchmal verschwand unser Weg in einer riesigen Wasserlache, einmal war es sogar ein kleiner See. Aber nichts hinderte uns am Weiterkommen. Mit diesen Toefflis koennte man an Motorcrosswettkaempfen teilnehmen. Oft stiegen Nico und ich ab und liefen hinterher, weil es so etwas leichter zu manoevrieren war.
Nach ettlichen Stunden fragte ich mich langsam, wann wir nun endlich dieses Kohnet erreichen wuerden. Mit der Zeit war es schon etwas anstrengend und ich wollte einfach nur noch ankommen. Dann endlich waren wir da, einige Haeuser tauchten auf, dann etwas mehr und es entpuppte sich als ein Dorf, unser Dorf - Kohnet. Wir hielten bei einem grossen Haus, in dem einige Tische aufgestellt waren, wohl das Restaurant. Mit zitternden Beinen stiegen wir ab und schauten uns mal um. Ein kleines Dorf, wir schienen im Dorfkern zu sein: Kleine Kinder mit noch kleineren Kindern auf dem Arm rannten herum, hier und dort schwaenzelte eine Sau die auf Essenssuche war, freilaufende Huehner mit ihren Kuecken im Schlepptau, Leute die gemuetlich herumsassen und sich um den einzigen Fernseher draengten.
Unsere Fahrer deuteten auf die Tische und forderten uns auf, uns zu setzen. Sie hatten bereits eine dampfende Suppe vor sich, und schon bald hatten wir auch eine. Wir entdeckten auch gleich die Leberstuecke und anderes unidentifizierbares Eingeweide darin herumschwimmen. Yummie - genau was man nach so einer Hoellenfahrt braucht. Tapfer assen wir um alles unerwuenschte herum. Dann wollten wir uns unbedingt waschen, wir waren ueber und ueber mit Staub und Schlamm befallen, meine Hautfarbe glich der der Einheimischen. Wir wurden zum Dorfbrunnen geleitet, wo sich gerade einige Kinder am waschen waren. Ich schaute ihnen zu wie die das so machten und wollte es ihnen gleichtun. Nach wenigen Momenten jedoch war sich keiner der Kinder mehr am waschen, alle standen da und starrten uns an, einige mit offenen Muendern, andere mit einem scheuen Laecheln. Irgendwie wurden wir einigermassen sauber (nur oberflaechlich wohlbemerkt). Die Leute, die das Restaurant fuehrten, entpuppten sich auch gleich als unsere Gastgeber. Als wir sie mit Zeichensprache fragten wo wir denn schlafen wuerden, deuteten sie auf das hohe Stelzenhaus gleich nebenan. Wir trugen unser Gepaeck dort rauf und sahen, dass sie in der Zwischenzeit bereits eine Strohmatte fuer uns ausgelegt hatten. In diesem Land schlaeft alles auf dem Boden, die wuerden eine Matratze wohl als unbequem empfinden. Nun hatten wir noch einige Stunden Zeit befor es dunkel wurde. Wir inspizierten das Dorf, die Schule, das Health Center das nicht in betrieb war, liefen von einem Ende zum naechsten. Faszinierend, wie diese Leute so mitten im Nichts ueberleben, umgeben von Wald und einsamen Feldern, abseits von jeglicher Zivilisation.
Mitten in der Nacht wurden wir von lautem und panikerschrockenem Quietschen einer Sau geweckt. Ich stellte mir vor, dass sie vielleicht gerade Junge bekommt, Nico aber ahnte, dass sie geschlachtet wird. Am naechsten Morgen rannten nicht unzaehlige kleine Ferkel herum, sondern es war viel Frischfleisch aufgehaengt, daneben der Kopf einer Sau. Lustigerweise hatte die Sau einen zufriedenen, gluecklichen Gesichtsausdruck, hatte wie ein Laecheln im Gesicht... Aber wieso wurde die denn mitten in der Nacht geschlachtet??

Wir assen wieder eine Suppe zum Fruehstueck, diesmal aber ohne Fleisch. (Wir hatten zuvor in unserem Phrasebook auf das Wort vegetarian gezeigt. Manchmal ist eine kleine Notluege angebracht...). Wir waren immer mehr auf diesen Jeep gespannt, der uns heute nach Sen Monoron fahren sollte. Als wir wieder danach fragten, zeigten sie auf diesen riesigen russischen Monstertruck, der gerade beladen wurde. Wooow, ein Riesending! Ob wir wohl vorne oder hindendrauf sitzen werden? Wir hatten kaum fertig gegessen, da fuchtelten die Maenner, die den Truck beladen hatten, mit den Armen herum und machten zu verstehen, das es los ging. Wir verabschiedeten uns schnell von der netten Familie, unseren Gastgebern. Sie wollten nur Geld fuer die verschiedenen Mahlzeiten, nicht fuer die Uebernachtung, so nett. Schnell rannten wir zum Truck, unser Gepaeck kam auf die Ladeflaeche, wir durften aber vorne neben dem Fahrer platznehmen. Es stiegen noch einige Leute hinten auf und die fahrt ging los. Ueberall im Dorf hielten wir noch an und luden mehr und mehr Leute und Ware auf. Wir fuhren auch noch bei anderen kleinen Doerfern vorbei, es wurde immer voller hintendrauf. Nico und ich hatten hier die Ehrenplaetze erhalten. Dann hatten wir die letzten Zeichen von Zivilisation hinter uns gelassen, dichter Dschungel umgab us, es regnete... Bald schon zeigte sich, dass dieser Truck das einzige Vehikel ist, das durch dieses Terrain fahren kann. Es war unglaublich: Mal steil hinauf, dann steil hinunter, ueber riesige Steine, durch Wasser. Manchmal waren wir in so einer extremen Schraeglage, dass ich echt Schissbekam, dass wir umkippten. Doch der starke Motor und die vielen riesigen Raeder meisterten das alles. Doch dann kam der Punkt, wo auch dieses riesige Monster im Schlamm steckenblieb. Na prima, dachte ich, da bringt stossen wohl auch nichts mehr. Der Fahrer kurbelte sein Fenster runter und bruellte etwas nach hinten und da kamen drei junge Helfer angerannt, die sich an der Seilwinde zu schaffen machten. Es galt nun, das Stahlseil an einem Baum zu befestigen, damit sich dann der Truck mit eigener Kraft aus demm Schlamm(assel) ziehen konnte. So ging das ca. 20 mal - ohne Uebertreibung! Sobald wir steckenblieben, tauchten die emsigen Helfer von hinten auf, der Fahrer gab mit schriller Stimme aus voller Kehle schreiend mit fuchtelnden Armen Anweisungen, an welchem Baum das Seil zu befestigen sei. Jedesmal rannten sie zuerst zum falschen Baum, was den Fahrer veranlasste, mit noch schrillerer und hochfrequentiger Stimme zu schreien und noch mehr mit den Armen zu fuchteln. Manchmal rutschten wir danach gleich ins naechste Loch, so konnte eine Aktion bis zu 20 Minuten dauern, bis wir wieder weiterfahren konnten. Ich bewunderte die Geduld dieser Leute, ich haette diesen Weg schon laengst als impassabel deklariert.
Auch diese Fahrt wurde nach einigen Stunden etwas anstrengend, der laut heulende Motor die ganze Zeit, dann die Hitze die davon ausstroemte und das hochfrequente Schreien des Fahrers liess den Schaedel brummen. Zudem spuehrten wir von der Nacht auf dem Boden noch jeden Knochen in unserem Ruecken es war eine Tortur. Ach wir armen sensiblen Europaer... Wir waren sehr froh, dass wir nicht hintendrauf sitzen mussten.
Dann endlich, nach 10.5 Stunden Hoellenfahrt erreichten wir das friedliche Oertchen Sen Monoron, gebettet in sanfte Huegel von Urwald bewachsen - ein wunderschoener Anblick. Voellig kaputt suchten wir ein Guest House, stellten uns unter die kalte Dusche (wie schoen waere eine wohlig warme gewesen...) und schafften es knapp noch, etwas Essen reinzuschaufeln befor wir endlich schlafen konnten.
Am naechsten Tag machten wir uns auf den Weg zu einem Wasserfall, ein schoener Spaziergang. Wir hatten nur vage Wegangaben, doch mit der Hilfe eines uralten Mannes mit einer Saege in der Hand mitten aus dem Wald auftauchte, fanden wir auch den. Schoen wie immer zum richtigen Zeitpunkt Leute auch in einer so verlassenen Umgebung auftauchen.

Die Fahrt zurueck nach Phnom Penh verbrachten wir auf der Ladeflaeche eines Toyota Pickups, die wir mit einem riesigen Holzgestell, einem Motorrad, etlichen Schachteln, Saecken und zwei weiteren Maennern teilten. Zufaelligerweise war der Fahrer dieses Pickups derselbe, der den Monstertruck gefahren hat. Der erste Teil der Fahrt war holprig, auf diesen Strassen mit rotem Sand, so ging es nicht lange, bis wir einen roten Schimmer ueber unserer Haut und Kleidung hatten. Nach einigen Stunden waren wir wieder back in civilisation, zurueck in Phnom Penh, wo wir mit unseren schmutzigen Kleidern und Gesichter schon etwas wie Penner aussahen, oder halt wie irgendwelche Abenteurer. Doch der Weg zu unserem Hotel war kurz und einmal mehr rannten wir unter die erloesende Dusche - nie in meinem Leben war ich so dreckig gewesen!
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